Ausflug zu den Beelitzer Heilstätten

Ausflug zu den Beelitzer Heilstätten

Die Vereinigung der Verwaltungsrichterinnen und Verwaltungsrichter des Landes Brandenburg (BbgVRV) veranstaltete am 11. September 2021 einen Ausflug zu den Beelitzer Heilstätten. Die zwischen 1898 und 1930 von der Landesversicherungsanstalt Berlin errichteten Arbeiter-Lungenheilstätten Beelitz-Heilstätten bilden einen der größten Krankenhauskomplexe im Berliner Umland. Es ist ein denkmalgeschütztes Ensemble von 60 Gebäuden auf einer Gesamtfläche von rund 200 Hektar. Geboten wurde zunächst eine Führung durch die drei historischen Gebäude Frauenpavillon A4, Koch-Küche und Waschküche/Labor. Im Rahmen dessen gab es, stets unter Begleitung von altem Bildmaterial, interessante Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Komplexes und den Alltag der sich dort aufhaltenden Patienten und Angestellten. So erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem, dass die zur Behandlung der Tuberkulose („Schwindsucht“) aufgenommenen Patienten sich in Postkarten an ihre Angehörigen häufig darüber beklagten, wie reichhaltig und üppig sie dort essen mussten. Hintergrund war, dass diejenigen, die nicht mehr an Gewicht zunahmen, als nicht behandelbare Fälle galten und die Heilstätten verlassen mussten. So fiel es nicht schwer, sich während der Besichtigung des Hauptraumes der Koch-Küche, welcher noch immer von den Wänden über den Boden mit tadellosen Originalfliesen von Villeroy & Boch versehen ist, in die Vergangenheit zu versetzen. Im Frauenpavillon gab es die Bettenzimmer zu besichtigen, die allesamt auf der Südseite des Gebäudes liegen, damit den Patientinnen und Patienten maximale Sonne geboten werden konnte, welche neben frischer Luft wesentlicher Bestandteil der damaligen Therapie zur Behandlung von Tuberkulose war. Schließlich wurde die Waschküche gezeigt, welche nach ihrer Funktion als Großwaschküche eine funktionale Umnutzung als Forschungs- und Lehranstalt erfuhr. Hier konnten unter anderem noch die Originalmöbel im Hörsaal besichtigt werden.

Da das Wetter sich an diesem Tag doch noch von seiner versöhnlichen Seite zeigte, konnten die Ausflügler im Anschluss noch den auf dem Gelände befindlichen Baumkronenpfad begehen. Dieser ist 320 Meter lang, bis zu 23 Meter hoch und überquert die mit Bäumen bewachsene Ruine des 1945 ausgebrannten Gebäudes B IV – es wurde auch „Das Alpenhaus“ genannt. Ein beeindruckender Anblick des Geländes bot sich von der obersten Plattform des Aussichtsturms, welche auf 36 Meter Höhe liegt. Ausklang fand die Veranstaltung schließlich bei einem gemeinsamen gemütlichen Mittagessen.

Bericht: Richterin Piekos, Verwaltungsgericht Cottbus


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